Percy Jackson 01 - Diebe Im Olymp by Rick Riordan

Percy Jackson 01 - Diebe Im Olymp by Rick Riordan

Autor:Rick Riordan
Die sprache: de
Format: azw3, mobi
veröffentlicht: 2012-07-16T17:58:32+00:00


Ich stürze mich in den Tod

Wir verbrachten zwei Tage im Zug und fuhren westwärts, durch Gebirge, über Flüsse, vorbei an bernsteingelben Getreidefeldern.

Wir wurden kein einziges Mal angegriffen, aber ich blieb doch angespannt. Ich hatte das Gefühl, in einer Vitrine zu reisen, von oben und vielleicht auch von unten beobachtet zu werden, während irgendetwas auf die richtige Gelegenheit wartete.

Ich versuchte mich im Hintergrund zu halten, denn mein Name und mein Bild tauchten in mehreren Ostküstenzeitungen auf. Die Trenton Register-News brachte ein Foto, das ein Tourist gemacht hatte, als ich aus dem Bus gesprungen war. Ich schaute mit wildem Ausdruck um mich. Mein Schwert war ein metallisches Funkeln in meinen Händen. Es hätte sich auch um einen Baseballschläger oder einen Lacrosse-Stock handeln können.

Unter dem Bild stand:

Der 12-jährige Percy Jackson, der im Zusammenhang mit dem Verschwinden seiner Mutter vor zwei Wochen auf Long Island gesucht wird, flieht hier aus dem Bus, in dem er mehrere ältere weibliche Fahrgäste belästigt hat. Der Bus ist im Osten von New Jersey am Straßenrand explodiert, als Jackson gerade verschwunden war. Aufgrund von Augenzeugenberichten nimmt die Polizei an, dass der Junge möglicherweise mit zwei gleichaltrigen Komplizen unterwegs ist. Sein Stiefvater, Gabe Ugliano, hat eine Geldsumme für alle Informationen ausgesetzt, die zu seiner Festnahme führen.

»Mach dir keine Sorgen«, sagte Annabeth. »Sterbliche Polizei wird uns nie und nimmer finden.« Aber sie hörte sich nicht recht überzeugt an.

Den Rest des Tages lief ich entweder im Zug hin und her (weil mir das Stillsitzen schwerfiel) oder ich schaute aus dem Fenster.

Einmal sah ich eine Zentaurenfamilie über ein Weizenfeld galoppieren, die Bogen in der Hand, als machten sie Jagd auf ihr Mittagessen. Ihr kleiner Sohn, der so groß war wie ein Zweitklässler auf einem Pony, fing meinen Blick auf und winkte mir zu. Ich schaute mich im Wagen um, aber niemand außer mir hatte etwas bemerkt. Alle erwachsenen Fahrgäste waren über Laptops oder Zeitschriften gebeugt.

Ein andermal, gegen Abend, sah ich etwas Riesiges, das sich durch den Wald bewegte. Ich hätte schwören können, dass es sich um einen Löwen handelte, nur gibt es in Amerika keine wilden Löwen und dieses Wesen war noch dazu so groß wie ein Panzer. Sein Fell funkelte golden im Abendlicht. Dann sprang es durch die Bäume und war verschwunden.

Der Finderlohn für Gladiola brachte uns nur bis Denver. Es gab keine freien Plätze mehr im Schlafwagen und deshalb nickten wir auf unseren Sitzen ein. Ich bekam einen steifen Nacken. Ich versuchte nicht zu sabbern, weil Annabeth neben mir saß.

Grover schnarchte und meckerte und weckte mich immer wieder auf. Einmal scharrte er mit den Hufen und verlor dabei einen Fuß. Annabeth und ich mussten ihn rasch wieder feststecken, ehe die anderen Fahrgäste etwas bemerkten.

»Also«, fragte Annabeth mich, als wir Grovers Huf wieder in den Schuh gesteckt hatten. »Wer braucht deine Hilfe?«

»Wie meinst du das?«

»Eben im Schlaf hast du gemurmelt: ›Ich helfe dir nicht.‹ Von wem hast du da geträumt?«

Ich wollte nichts sagen. Zum zweiten Mal hatte ich von der bösen Stimme in der Grube geträumt. Aber der Traum machte mir dermaßen zu schaffen, dass ich es ihr doch erzählte.



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